Fünf Techniken zur Bekämpfung der Internet-Sucht, von Roland Kirsch, Zürich, Unternehmer und Investor aus der Schweiz
Wussten Sie, dass der durchschnittliche US-Amerikaner jeden Tag drei Stunden lang auf ein Handy oder Tablet starrt? Einschließlich Fernsehen und Computer verbringt dieser Musterbürger neun (!) Stunden pro Tag vor einem Bildschirm. Das ist ein globales Phänomen. Eine aktuelle Studie der Deutschen Postbank AG gab an, dass die Deutschen im Jahr 2018 pro Woche 46,2 Stunden online waren, drei Stunden mehr als im Vorjahr, und damit mehr Zeit online als bei der Arbeit verbringen. Was also tun, um die Lebenszeit zurückzugewinnen, wird häufig gefragt.
Diskussion – fünf Vorschläge, um Internetsucht und Ablenkung zu reduzieren
Sicherlich ist das Internet ein faszinierendes und in vielerlei Hinsicht nützliches Phänomen. Doch E-Mails, soziale Medien, Spiele und andere Formen der Unterhaltung werden für viele Menschen zunehmend zu einem unbewussten Mobbing. Die Ablenkungen sind so zahlreich und allgegenwärtig, dass Lernen und Arbeit darunter leiden, und seltsamerweise auch die sozialen Beziehungen in der realen Welt. Prof. Cal Newport (Georgetown University, einer renommierten amerikanischen Hochschule in Washington, D.C. ) hat darüber geforscht. Sein Buch „Digitaler Minimalismus – Leichter leben mit weniger Technik“ – wurde in den Vereinigten Staaten sofort zum Hit. Seine Tipps werden hier zusammengefasst.
Technik ist erst einmal NEUTRAL
Einige sind der Meinung, dass Technologie nützlich ist, andere sind anderer Meinung. Laut Prof. Newport ist es der Gebrauch, der darüber entscheidet, ob etwas gut oder schlecht ist. Der Autor schlägt in seinem Buch die folgenden fünf Taktiken vor:
Zeiten für ununterbrochene Arbeit einplanen.
Prof. Newport schlägt vor, den Arbeitstag in zweistündige Zeitabschnitte zu unterteilen. In einem zweistündigen Zeitrahmen sind Telefonate und Besprechungen verboten; sie finden später statt. Auf diese Weise können Sie Ihr gesamtes geistiges Potenzial in den zwei ununterbrochenen Stunden ausschöpfen.
Emails werden überschätzt
Hunderte von Mails am Tag? Studien haben ergeben, dass ein durchschnittlicher Büroangestellter jeden Tag etwa 125 E-Mails empfängt und versendet. Dies erfordert einen erheblichen Zeitaufwand für das Schreiben, Lesen und Beantworten, in der Regel mehrere Stunden pro Tag. Der radikale Vorschlag von Prof. Newport besteht darin, alle E-Mails, die keiner Antwort bedürfen, zu ignorieren. Dadurch würde sich der Zeitverlust nahezu halbieren.
Allein sein – ertragen Sie es, Zeit allein zu verbringen
Das Smartphone ist ein stiller Diktator, der seine Nutzer fest im Griff hat. Der durchschnittliche Nutzer schaut 88 Mal am Tag auf den Bildschirm. Ohne Handy fühlt sich die Mehrheit der (jungen) Menschen gelangweilt und sogar einsam. Viele Menschen haben wahrscheinlich Probleme mit dem Alleinsein. Die Einsamkeit ist jedoch eine wichtige Quelle der Kreativität.
Professor Newport schlägt daher vor, wieder zu lernen, wie man ohne Handy überleben kann. Zum Beispiel joggen. Mehrmaliges Üben pro Woche verringert den digitalen Stress und stellt die Aufmerksamkeit wieder her.
Sprechen statt „liken“
Digitale Geburtstagsgrüße via Facebook und E-Mail Neujahrsgrüße – manchmal auch traurig! Nichts kann ein echtes Telefonat oder ein menschliches Gespräch ersetzen. Ein „Like“ ist schnell vergessen, aber ein persönliches Gespräch oder ein Telefonat bleibt im Gedächtnis. Digitale Kommunikation ist nicht in der Lage, ein Gefühl der Zugehörigkeit und Sympathie zu erzeugen; das geht nur auf persönlicher Basis.
Digitaler Rückzug!
Dies ist die drastischste Methode, die Newport zur Bekämpfung der Internetsucht einsetzt. 30 Tage lang müssen Sie auf die Nutzung aller digitalen Hilfsmittel verzichten, die nicht unbedingt für die Arbeit benötigt werden. Außerdem werden Videospiele, Unterhaltungen und soziale Medien einen Monat lang ignoriert. Während dieser mentalen Reinigung wird Ihnen klar, dass Tools, Apps, Spiele und Funktionen nicht so wichtig sind, wie Sie bisher glaubten. Jetzt stehen die Grundlagen des Lebens wieder im Vordergrund. Und die eigenen Fähigkeiten werden wiederentdeckt. Ein neues Gefühl der Unabhängigkeit entsteht im Inneren. „Vivere militare est“ sagt der Lateiner und meint wohl, es sei ein Kampf, nicht nur keine äußeren Feinde, sondern auch Süchte der modernen Zeiten.
Roland Kirsch
Unternehmer & Investor
Verantwortlich im Sinne des Presserechts
Als Gründer, Investor, Unternehmer lebt und steuert Roland Kirsch seine wirtschaftlichen Aktivitäten aus Zürich in der Schweiz. Seit Mitte der achtziger Jahre als Kaufmann tätig; heute liegt sein Schwerpunkt auf digitalen Geschäftsmodellen und deren Optimierung. Der „Unternehmer und Business Punk“ ermutigt durch seine erfolgreichen Projekte und Ansichten internationale Unternehmer, sich den Veränderungen zu stellen und sie proaktiv zu gestalten. Er engagiert sich seit Mitte der neunziger Jahre aktiv an vielversprechenden Unternehmen mit Kapital und Know How.
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