Buch zur Rolle von Künstlicher Intelligenz in der Bilderzeugung veröffentlicht.
Jens Knappe betreibt eine Bildagentur und nutzt seit rund zehn Jahren Systeme mit selbstlernenden Algorithmen, mit Künstlicher Intelligenz: zunächst zur automatischen Erkennung und Klassifizierung von Bildinhalten des Agentur-Bildbestandes und seit einiger Zeit auch solche, die eigenständig CGIs, also mit dem Computer generierte Bilder, erzeugen. So war er dann auch unter den ersten, die das neuartige „Text To Image“-System DALL E 2 von OpenAI auf Herz und Nieren getestet hat, also auf mögliche Fehler, potenzielle Gefahren und auch im Blick auf seine Möglichkeiten, bevor es auf die Menschheit losgelassen wurde. Schon mit den ersten Bildern, die das System ausgespuckt hat, war klar, dass es sich hierbei um einen epochalen Meilenstein handelt, das Vorgängersysteme weit hinter sich gelassen hat. Dies ist zwar ohne Zweifel nur eine Momentaufnahme in einer exponentiellen, fast explosionsartigen Entwicklung. Aber eine wichtige. Denn hier gerät der menschliche Alleinvertretungsanspruch auf Kreativität ins Wanken.
DALL E 2 ist Teil des bislang erfolgreichsten Large Language Models „GPT3“ und kann daher auf einen Großteil des im Internet Veröffentlichten als „Bildungsschatz“ zurückgreifen. Was lag da näher als das System mit den großen Erzählungen, wissenschaftlichen Theorien, uralten und modernen Mythen der Menschheit und ihren Zukunftsvisionen zu füttern und zu schauen, was dabei herauskommt? GENESIS, eine subjektiv eingefärbte, auf Menschheitsmythen basierende Schöpfungsgeschichte war der Leitfaden für das Testprogramm an die KI: das vorliegende Buch ist ein Substrat dieser systematischen Herausforderung an dessen „Wissen“ und „Kreativität“.
Es ist ein Blick in eine „Black Box“, denn während man immer genauer herausfindet, mit welchen technischen Methoden sich die Leistungsfähigkeit dieser der Wirkungsweise des menschlichen Gehirns nachempfundenen, selbstlernenden neuronalen Netzwerke verbessern lassen, bleibt eine Frage im Kern unbeantwortet: Warum? Wieso werden sie besser? Warum werden Sätze, die ein Chatbot ausspuckt und nach einem Wahrscheinlichkeitsprinzip ein Wort an das andere reiht, der Kommunikation eines echten Menschen immer ähnlicher? Und zwar so sehr, dass sogar mit einer stocknüchternen, prosaischen Geistesverfassung ausgestattete Programmierer und Ingenieure in den entwickelnden Firmen zunehmend das Gefühl gewinnen, es bei ihren Computerprogrammen mit bewussten, fühlenden Wesen zu tun zu haben?
Warum ergeben die nach ebensolchen Wahrscheinlichkeitsberechnungen erzeugten Pixel, die an Pixel gesetzt werden, ein immer kohärenter und intelligenter komponiert erscheinendes Gesamtbild? Bilder, die wenige Sekunden nach der Eingabe eines beschreibenden Textes auf dem Bildschirm erscheinen und wo man sich des Eindrucks kaum entziehen kann, es auf der anderen Seite mit einem hochintelligenten und gebildeten, kreativen Gegenüber zu tun zu haben? Maschine hin oder her. Dieses Buch gibt einen Einblick in die Schöne Neue Welt der Künstlichen Kreativität.
Der Autor: Jens Knappe studierte Publizistik und Amerikanistik in Mainz, Moskau und Berkeley. Er hat sich akademisch so diversen Themen wie der Medienberichterstattung über den deutschen Vereinigungsprozess, Versuchen einer Gedankenkontrolle durch Sprache in der Sowjetunion zu Zeiten Stalins und den Folgen neuer technologischer Entwicklungen gewidmet. Er ist Autor der Monographien „The Nature of Cyberspace“, „Die USA und die deutsche Einheit“ sowie „Berliner Republik. Hauptstadt als Bühne“. Jens Knappe betreibt eine Bildagentur in Berlin.
Jens Knappe: Genesis. Eine Schöpfungsgeschichte in Zusammenarbeit mit einer Künstlichen Intelligenz, Gamut Verlag, Berlin 2022.
ISBN 978-3-940948-45-8
170 Seiten, 594 farbige Abbildungen
deutsch/ englisch
EUR 34,90
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