Investments an der Börse gelingen am besten mit kühler Analyse statt Intuition
In Zeiten hoher Inflation stehen Aktien und Aktienfonds verstärkt im Fokus. Doch wie sollte man sein Geld an der Börse anlegen? Vor allem mit Intuition oder rein rational? Investment-Experte Mario Lüddemann legt sich fest: „Erfolgreich wird nur sein, wer den Verstand entscheiden lässt, denn Emotionen stehen uns an den Finanzmärkten eher im Weg.“
Viele Menschen denken laut Lüddemann, die echten Finanz-Profis handeln immer nach ihrem Bauchgefühl. Das aber sei ein Irrglaube. Es sehe vielmehr nur so aus, weil die große Erfahrung zu fast automatisiertem Handeln führe. „In Wahrheit stecken dahinter aber höchst rationale Überlegungen sowie einfach Routine“, so der Buchautor und hochschulzertifizierte Managementtrainer. „Sowohl beim Investieren als auch beim Trading wird nach den Regeln agiert, die nun einmal die Märkte bestimmen.“
Lüddemann vergleicht das mit einem Autofahrer. Wer über jahrelange Fahrpraxis verfügt, wirkt für einen Anfänger wie jemand, der absolut intuitiv unterwegs ist. Alles geht spielerisch vonstatten, scheinbar ohne Beteiligung des Kopfes. Dabei sind, genauer betrachtet, Abläufe wie Schalten, Bremsen, in den Spiegel schauen, die Geschwindigkeit anderer Fahrzeuge einschätzen schlicht in Fleisch und Blut übergegangen. Aus Routine wird richtig gehandelt, was nichts mit dem Bauchgefühl zu tun hat – und dasselbe trifft auf erfahrene Trader und Investoren zu.
Wissen gegen Angst
Zu was das Vertrauen rein auf „das Gefühl“ führen kann, das erklärt Lüddemann anhand der Reaktionen vieler Anleger in einer Krise. Da werde in Panik bei sehr tiefen Kursen verkauft, obwohl man doch wisse, dass ein Auf und Ab an der Börse etwas ganz Normales ist. Ebenso dramatisch wirke es sich aus, wenn man aus Angst gar nicht investiert: „So mancher wartet und wartet auf den besten Einstiegskurs oder ihm ist die Börse überhaupt viel zu unsicher.“
In vielen Jahren Beratungspraxis hat Lüddemann immer wieder erlebt, wie wenig die Grundgesetze unserer Wirtschaft berücksichtigt werden. „Unternehmen wollen Gewinne machen. Das liegt quasi in ihrer DNA. Ergo steigen die Aktienkurse langfristig immer.“ Natürlich weiß auch Lüddemann, dass dies keineswegs für jede Firma gilt. Einzelne können durchaus sehr schlecht performen und einstige Höchstkurse niemals mehr erreichen. „Wenn man aber sein Geld etwa in ETFs anlegt, die einen großen Index wie den DAX abbilden, hat man dieses Risiko nicht.“
Entscheidend ist deshalb für Lüddemann ein Basiswissen in Sachen Finanzen. In der Schule werde das nicht vermittelt, doch es gebe inzwischen genügend Angebote in Form von Webinaren, Büchern, Vorträgen und Seminaren. „Wer es schafft, Kursabschwünge auszusitzen, der hat an der Börse bisher stets gewonnen, sofern er auf eine entsprechende Streuung geachtet hat“, sagt Lüddemann. Und schaffen tut das vor allem der, der auf sein Wissen vertraut.
1996 startete Mario Lüddemann als privater Börsenhändler im deutschen Aktienmarkt mit 5.000 DM Startkapital und erreichte bereits 2001 eine Million Gewinn als Daytrader an den deutschen Finanzmärkten. Seit 1996 setzte der Börsen-Profi über 60.000 Trades um mit einem Handelsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro. Heute ist Mario Lüddemann finanziell unabhängig und selbstständig tätig als Portfoliomanager, Finanzanalyst sowie Buchautor und hochschulzertifizierter Managementtrainer. Er ist einer der bekanntesten Trading- und Investment-Experten in Deutschland.
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