„Kennen Sie das: Eigentlich müssten Sie dringend die Präsentation fertigstellen, den Rasen mähen oder die Steuererklärung machen, doch stattdessen lesen Sie die Nachrichten, trinken noch einen Kaffee und checken die neuesten Social Media Posts?“ So beschreibt Bernhard Broekman (https://www.leadership-choices.com/de/partner/coaches), Coach bei Leadership Choices (https://www.leadership-choices.com), die allgemein bekannte Prokrastination, auch als Verschieberitis bezeichnet. Es ist ein Phänomen, das auftritt, wenn wir uns über- oder unterfordert fühlen und bewusst unsere Aufgaben vermeiden, sei es aus Angst vor der Anstrengung oder weil sie uns unattraktiv erscheinen.
Oft wird Prokrastination mit mangelnder Zeit begründet, doch in Wirklichkeit handelt es sich meist um eine unbewusste Strategie des Selbstboykotts, mit der wir uns selbst daran hindern, dauerhaft erfolgreich zu sein. Wenn Ihnen auffällt, dass Sie regelmäßig wichtige Termine verstreichen lassen oder aufgrund von schlechtem Zeitmanagement unzureichende Qualität abliefern, dann sollten Sie sich fragen: „Welchen Vorteil habe ich davon, mich selbst so zu boykottieren?“
Ein wichtiger Aspekt zur Überwindung der Prokrastination ist das bewusste Zeitmanagement sowie die Erkenntnis unserer wahren Bedürfnisse. Indem wir achtsam in uns hineinspüren, können wir feststellen, ob wir tatsächlich Erholung benötigen, die unseren Bedarf nach Leistung übersteigt. Gleichzeitig zeigt die Hirnforschung, dass das Abschließen von Aufgaben Freude, Zufriedenheit und sogar Glücksmomente erzeugt. „Eine Hürde geschafft zu haben, triggert hirnphysiologisch unser Belohnungssystem, wir erleben ein Wohlgefühl, ausgelöst vor allem durch die Ausschüttung von Dopamin.“, erklärt Broekman. Dieses positive Gefühl stärkt wiederum unseren Selbstwert und fördert die Selbstwirksamkeit, also die Überzeugung, dass wir das, was wir uns vornehmen, durchaus erreichen können.
Vielleicht denken Sie aber auch nun an Ihren inneren Schweinehund, ein uns allen gut bekannter Gegenspieler, der uns geschickt davon abhalten kann, unsere Ziele zu erreichen, unser Zeitmanagement im Auge zu behalten und immer weiter in der Prokrastination zu versinken. Diplom-Pschologe und Leadership Choices-Coach Broekman betont jedoch, dass wir als Herr oder Frau im eigenen Haus die Kontrolle haben sollten. „Es ist in Ordnung, gelegentlich dem inneren Schweinehund nachzugeben, solange wir dabei bewusst entscheiden und die Konsequenzen akzeptieren.“, so Broekman. „Aber wenn wir dann feststellen, dass jetzt genug gefaulenzt wurde, müssen wir handeln. Den Schweinehund und somit Ihre eigene Prokrastination überwinden Sie eben nur durch drei Buchstaben: TUN!“ Dabei ist es besonders hilfreich, die größeren Aufgaben in viele kleine Aufgaben zu zerlegen und erst mit diesen anzufangen. Denn auch damit wird natürlich Ihr Belohnungssystem getriggert.
Broekman gibt praktische Tipps für effektives Zeitmanagement, um der Prokrastination entgegenzuwirken:
“ Starten Sie mit einer mühsamen Aufgabe für nur 10 Minuten. Nach den ersten 10 Minuten verlieren die meisten Aufgaben allmählich ihren anfänglichen Schrecken und es fällt leichter, einfach weiter zu machen. Setzen Sie sich belohnende Anreize für erledigte und noch so kleine Aufgaben. Denken Sie hier an das Hirn physiologische Belohnungssystem. Tragen Sie feste Termine in Ihren Kalender ein, um sich weiterhin ein bewusstes Zeitmanagement anzugewöhnen. Machen Sie Gebrauch von der sogenannte Salami-Taktik: Zerlegen Sie große Aufgaben in kleinere Teilaufgaben. Delegieren Sie, wenn möglich Aufgaben an Ihre Kollegen, falls Sie sich überfordert fühlen. Und zuletzt: Nutzen Sie eine Pause zum Verbessern Ihrer Ergebnisse. Das gilt vor allem für emotionale Emails oder Dinge, die Sie gerne nochmal überprüfen wollen.“
Bestimmt kennen viele das Zitat von Mark Twain, das sich gegen den Perfektionismus, einen häufigen Feind des Anfangens und guten Freund der Prokrastination richtet: “ Continuous improvement is better than delayed perfection“. Oder zu Deutsch: „Kontinuierliche Verbesserung ist besser als verspäteter Perfektionismus.“
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