Auf was man unterwegs achten sollte
Über 39 Millionen Menschen gehen hierzulande wandern. Ob Naturfreunde, Familienausflügler oder professionelle Gipfelstürmer, entscheidend ist eine gute Ausrüstung. Dazu gehört vor allem genügend Flüssigkeit, wegen ihrer Stabilität und des geringen Eigengewichts am besten in Kunststoffflaschen, beispielsweise aus PET. Das meint auch der Deutsche Alpenverein.
Bis 2 Liter Getränk pro Person am Tag
Wer sich einen Wandertag vornimmt, sollte seinen Flüssigkeitsbedarf beachten. Dazu sagt Stefan Winter, Bergführer und Leiter des Ressorts Sportentwicklung beim Deutschen Alpenverein (DAV): „Sechs Stunden Wandern entspricht etwa einer Tagestour. Hier sollte man 1 bis 2 Liter Getränke mit sich führen.“ Auch Hitze und Laufgeschwindigkeit spielen eine wichtige Rolle beim Flüssigkeitsverbrauch, Stefan Winter: „Bei heißen Temperaturen schwitzt der Körper mehr, ebenso bei einem schnellen Gehtempo.“ Deswegen rät der Bergführer: „Wer nur 1 Liter mitnimmt, sollte einplanen, auf einer Hütte oder an einer sauberen Quelle Wasser nachzufüllen.“
Flaschen aus Kunststoff statt aus Glas nehmen
DAV-Ressortleiter Stefan Winter: „Glasflaschen sind beim Wandern ungeeignet. Sie sind schwerer als Kunststoffflaschen und können zerbrechen. Vorsicht beim Abstellen im Felsgelände!“ Kaputt gegangene Glasflaschen kommen immer wieder vor. „Scherben sind nicht nur ein optisches Ärgernis“, betont Bergführer Winter, „sie können auch die Schuhsohlen beschädigen.“ Und warnt: „Vorsicht ist im Sommer geboten, wenn man barfuß, zum Beispiel in einer Wanderpause, die Füße entspannt und belüftet, hier drohen Schnittverletzungen.“ Gerade kleine und schwer erkennbare Glassplitter verteilen sich in einem weiten Radius, was das Risiko von Verletzungen und Schäden zusätzlich erhöht.
An Wildschutz und Waldbrandgefahr denken
Doch nicht nur für Menschen gehen von den Scherben und Splittern Gefahren aus, auch den empfindlichen Pfoten von mitgeführten Hunden drohen ernsthafte Blessuren. Ein Verhängnis selbst für natürliche Waldbewohner, Kathrin Klein, Försterin vom Forstbezirk Schönbuch bei Stuttgart, der zum Staatswald Baden-Württemberg gehört, erklärt: „Selbstverständlich können sich auch Wildtiere an den Scherben verletzen, insbesondere dann, wenn den Glasscherben der Geruch von etwas Essbarem anhaftet“.
In heißen Sommern bergen Glasflaschen und Scherben eine weitere Gefahr: Waldbrände. Um mögliche Zündquellen durch den Brennglaseffekt zu vermeiden, hat beispielsweise das baden-württembergische Innenministerium in 2023 Spaziergänger und Wanderer aufgefordert, „kleine Brandstifter“ wie Flaschen oder Glasscherben aus dem Wald mitzunehmen und zu entsorgen.
Fazit: Wandern mit Ausblick und Umsicht
Deshalb setzen erfahrene Wanderer bereits auf Plastikflaschen. „Lebensmittelgerechte Kunststofflaschen sind heutzutage üblich beim Wandern“, unterstreicht DAV-Experte Stefan Winter. Sie gehören zu einer guten Ausrüstung. Wer sich für Plastikflaschen entscheidet, trifft außerdem eine nachhaltige Wahl. Schon bei Herstellung und Transport sparen die Plastikflaschen aufgrund ihres niedrigen Schmelzpunktes und geringen Gewichts gegenüber Glas jede Menge Energie ein. Und ordentlich entsorgt, lassen sich die gebrauchten Flaschen nachhaltig wiederverwerten.
Ohnehin gilt es, Getränkebehälter und Müll nicht unterwegs zurückzulassen. Gibt es Glasscherben, sollten diese sorgfältig eingesammelt und sachgemäß beseitigt werden. Dann haben alle Naturfreunde, Familienausflügler und professionellen Gipfelstürmer ihre Freude an einem gut versorgten, scherbenfreien und damit leichtfüßigen Wandertag.
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